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Arbeitskreis ALEMANNISCHE HEIMAT e.V.
Mitglied im Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg

Auszeichnung mit der Ehrennadel 2011

Ehrennadel 2011
Die Laudatoren und die Geehrten (von links): Laudator Dr. Nikolas Stoermer (Erster Landesbeamter des Ortenaukreises), Bärbel Engler (Teningen-Köndringen), Laudator Regierungsdirektor Jürgen Hirnschal (Regierungspräsidium Freiburg), Laudator Erich Birkle (Vorsitzender des Arbeitskreises Alemannische Heimat Freiburg), Marianne Flaig (Jestetten/Flözlingen), Günter Schmidt (Emmendingen), Waltraud Kech (Wolfach-Kirnbach), Dr. Bernhard Oeschger (Inzlingen), Hans Albert Plock (Freiburg).

Der „Arbeitskreis Alemannische Heimat Freiburg“ hat 2011 folgende Personen für vorbildliches ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet:

Bärbel Engler, Köndringen-Teningen

ist Vorsitzende des Landfrauenvereins Köndringen-Teningen. Ihre Liebe gilt der Musik und dem Gesang. 1991 gründete sie einen Landfrauenchor, der heute 35 Mitglieder zählt. Sie recherchierte im Landesarchiv Baden-Württemberg die Hachberger Tracht und ließ sie gemäß einer Be­schreibung aus dem Jahr 1750 von einer Schneiderei rekonstruieren. Heute präsentiert sich der Landfrauenchor bei seinen Auftritten in der Hachberger Tracht und singt überlieferte Volkslie­der. Er wirkt bei zahlreichen Veranstaltungen aktiv mit und bereichert das Kulturleben in der Gemeinde. Die „singenden Hachbergerinnen“ beteiligten sich an den Heimattagen Baden-Württemberg im Markgräflerland und in diesem Jahr auch in Bühl, wo sie den Landfrauenverband Südbaden vertraten.

Als engagierte Botschafterin für regionales Brauchtum und für das heimatliche Volkslied hat sich Bärbel Engler große Verdienste erworben und das Wissen um die Hachbergertracht an die kommende Generation weitergegeben.

Mit der Verleihung der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat Freiburg e.V. erfährt Ihr langjähriges Wirken ehrende Anerkennung.

Marianne Flaig, Jestetten/Flözlingen

ist seit 1974 aktives Mitglied der Trachtengruppe Flözlingen im Kreis Rottweil. Schon 1979 hatte sie die Kinder- und Jugendgruppe des Vereins gegründet und war 15 Jahre deren Leiterin. Sie wurde in den Vereinsausschuss berufen und organisierte viele Jahre das Ferienprogramm der Vereinsgemeinschaft mit zahlreichen Veranstaltungen. Darüber hinaus kümmerte sie sich um die Dorfjugend. Sie gehört dem „Eschachdäle Theater“ an, das jährlich über die Weihnachtszeit bis zu zehn Mal ein Mundartstück aufführt. Obwohl sie seit 20 Jahren in der schweizerischen Enklave Jestetten im Kreis Waldshut wohnt, blieb sie ihrem Heimatort Flözlingen eng verbunden.

Weitere ehrenamtliche Aufgaben übernahm sie im Trachtengau Schwarzwald als Trachtenschneiderin und Trachtenberaterin. Sie erforschte historische Trachten und organisierte Trachtennähkurse, die sie über 10 Jahre lang leitete. Viele Frauen haben bei ihr das Rüstzeug für die Trachtenherstellung gelernt. Bei zahlreichen Trachtenausstellungen des Trachtengaus Schwarz­wald brachte sie ihr Fachwissen ein. Dem alljährlichen Trachtenmarkt des Trachtengaus Schwarzwald ist sie von Anfang an eng verbunden und steht mit Rat und Tat zur Seite.

Ihr langjähriges ehrenamtliches Wirken soll mit der Ehrennadel des Arbeitskreises Ale­mannische Heimat gewürdigt werden.

Waltraud Kech, Wolfach-Kirnbach

gehört seit vielen Jahren dem Bund Heimat und Volksleben an. Ihr Interesse gilt dem Gesang, dem Volkstanz, aber auch dem Theater. Seit 1970 ist sie aktives Mitglied in der „Kirnbacher Kurrende“ ,wo sie sich in der Tanzgruppe, in der Singgruppe und in der Theatergruppe engagiert. Die „Kirnbacher Kurrende“ ist im Wolfacher Tal gut bekannt, da sie viel zum Kulturleben der Gemeinde beiträgt.

Seit 1985 verwaltet Waltraud Kech auch die Trachten des Vereins. Sie hat sich durch eigene Recherchen ein fundiertes Wissen über die Trachten im Kinzigtal und im Wolfachertal angeeignet. Sie wurde in das Referat „Trach­tenberatung“ des Bundes Heimat und Volkslebens berufen. Dort ist sie zuständig für die fachliche Bera­tung zum Thema „Bollenhut-Tracht“. Besondere Anerkennung erwarb sie sich als Trachtennäherin und bei der Herstellung der Schäppel und des Bollenhutes. Sie hat ihr umfangreiches Wissen vielen Mitgliedern weitervermittelt.

Mit der Verleihung der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat wird ihr langjähriges Wirken für die Pflege und die Erhaltung des handwerklichen Brauchtums ge­würdigt.

Dr. Bernhard Oeschger, Inzlingen

ist Volkskundler. Er leitet die Außenstelle Südbaden des Badi­schen Landesmuseums Karlsruhe in Staufen. Das Keramikmuseum Staufen betreut er organisatorisch und auch inhaltlich.

Dr. Oeschger hat sich als Heimatforscher und Publizist besondere Anerkennung erworben. Er schrieb zahlreiche Beiträge zur Volkskunde in Baden-Württemberg. Als Mitherausgeber von Publikationen wie „Schwarzwald­leben anno dazumal“, „Schwarzwald in Schwarz und Weiß“, verschiedener „Bilderbögen aus alter Zeit“ oder „Markgräfler Landschaften“ erwies er sich als hervorragender Kenner unserer südbadischen Heimat. Sein Wissen über Künstler, Kultur und Landschaft ist bewundernswert. Er gehört der wissenschaftlichen Kommission des Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck im Landkreis Tuttlingen an und hat zu dessen Weiterentwicklung und zu dessen Erfolg beigetragen.

Dr. Oeschger ist seit vielen Jahren Mitglied im Landesverein „Badische Heimat“. Er führt die Regionalgruppe Freiburg und ist für das Jahresprogramm mit zahlreichen Vor­tragsveranstaltungen zur Regionalgeschichte verantwortlich. Gefragt sind auch seine Ex­kursionen. Derzeit beschäftigt er sich mit der Wiederbele­bung und Einrichtung regionaler Heimatstuben in Südbaden.

Dr. Oeschger war Organisator und Kurator der großen Jubiläumsausstellung der Ba­dischen Heimat, die von zahlreichen badischen Städten übernommen wurde. 100 Jahre Vereinsgeschichte von 1909 bis 2009 hat er dokumentiert. Originalfotos und zahlreiche Ausstellungsstücke vermittelten ein eindrucksvolles und spannendes Bild eines Jahrhunderts badischer Geschichte.

Dr. Oeschger hat sich als Volkskundler, Heimatforscher und Publizist herausragende Verdienste erworben. Sie sollen mit der Verleihung der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat Freiburg e. V. gewürdigt werden.

Hans Albert Plock, Freiburg

ist Jahrgang 1942 und interessiert sich seit vielen Jahren für Geschichte. 1976 trat er dem Breisgau Geschichtsverein bei. Seit Jahren engagiert er sich ehrenamtlich für den Verein. Er beteiligt sich an der Vorbereitung von Exkursionen, Führungen und Vorträgen zur Regionalgeschichte. Das Bücherlager des Vereins mit zahlreichen alten Bänden hat er vorbildlich geordnet. Anfragen zu früheren Beiträgen und die Suche nach historischen Aufsätzen sind jetzt wesentlich leichter zu bearbeiten. Bei der Gründung der Sektion Hachbergerland des Vereins hat er aktiv mitgewirkt. Er unterstützt darüber hinaus den Bürgerverein Haslach in historischen Fragen und bei der Gestaltung von Ausstellungen.

Der Kaufmann und Betriebswirt Hans Albert Plock ist ein Glücksfall für den Breisgau Ge­schichtsverein. 2003 wurde er zum Vereinsrechner gewählt, eine Aufgabe, die er sehr professionell und ehrenamtlich ausübt. Er weiß bestens Bescheid, wie man beim Landratsamt, bei der Stadt Freiburg oder beim Regierungspräsidium Zuschüsse „eintreibt“. Die Buchhaltung hat er erfolgreich auf Lastschriftverfahren umgestellt. Durch die geordneten Finanzen kann der Verein honorierte Vorträge anbieten oder auch kleinere Forschungsaufträge zur Vereinsgeschichte in Auftrag geben.

Mit der Verleihung der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat erfährt sein langjähriges Wirken um die Förderung der Regionalgeschichte ehrende Anerkennung.

Günter Schmidt, Emmendingen

ist Jahrgang 1937. Schon als Jugendlicher durfte er – auf einem Stuhl stehend – Mundartgedichte aufsagen, was immer gut ankam. 1978 trat er der Muetter-Sproch-Gsellschaft Freiburg bei. Als kenntnisreicher Bücherfreund und Bewahrer alemannischen Sprachguts ist er ein Glücksfall für den Verein.

Mit großem Interesse und erheblichen Zeitaufwand brachte Günter Schmidt die Bibliothek der Muetter-Sproch-Gsellschaft auf Vordermann. Er ordnete den gesamten Bestand und modernisierte die Verwaltung, sodass heute viele Texte sofort zugänglich sind oder als CD ausgeliefert werden können. Über die Vereinszeitschrift publizierte er zahlreiche sprachliche Raritäten. Viele Jahre wählte er das Gedicht des Monats für die Website des Vereins aus. Günter Schmidt gilt zu Recht als der „Biblio“ der Muetter-Sproch-Gsellschaft. Seit gerau­mer Zeit beschäftigt er sich auch mit der Mundartliteratur im Elsass und sammelt für seine Bibliothek jede erreichbare, schriftdeutsche elsässische Regionalliteratur. In den Jahren 1993 bis 2005 gehörte er dem Vorstand der Muetter-Sproch-Gsellschaft an und beteiligte sich an Mundartwettbewerben und Aktionen wie „Mundart in der Schule“.

Günter Schmidt zählt auch zu den Mitbegründern der Hachberg-Bibliothek in Emmendin­gen. Viel Zeit investiert er für den Breisgau Geschichtsverein „Schauinsland“ in Freiburg, für die unter Denkmalschutz stehende Ruine Hochburg bei Emmendingen und für das Menton-Museum in Teningen. Zurzeit unterstützt er als Mitorganisator die Veranstaltungsreihe „850 Jahre Tennenbach“ zur Geschichte dieses Klosters.

Mit der Verleihung der Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat erfährt ein kenntnisreicher Bücherfreund und Bewahrer alemannischer Sprachguts ehrende Anerken­nung.