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Arbeitskreis ALEMANNISCHE HEIMAT e.V.
Mitglied im Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg

Auszeichnungen mit der Ehrennadel 2022

Verleihung der Ehrennadel 2022 in Kehl-Auenheim
Der Arbeitskreis Alemannische Heimat hat am 12. Oktober 2022 in Kehl-Auenheim Ehrennadeln für Verdienste auf dem Gebiet der Heimatpflege verliehen. Bei einer Feierstunde im Rathaus zeichnete Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer gemeinsam mit dem Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Hans-Peter Widmann folgende fünf Personen für langjähriges ehrenamtliches Engagement aus:

  • Elfriede Schumacher (Bad Herrenalb)
  • Helmut Fluck (Mühlhausen-Ehingen)
  • Gabriele Kehret (Kehl)
  • Karl Britz (Kehl-Bodersweier)
  • Friedhilde Heinzmann (Gutach)

Anlass für die Auszeichnung waren folgende Verdienste der Geehrten:

1. Elfriede Schumacher (Bad Herrenalb)

Elfriede Schumacher aus Bad Herrenalb erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen.

Seit 1970 ist sie in der Trachtengruppe Bad Herrenalb des Schwarzwaldvereins in verschiedenen Funktionen aktiv - u.a. als Vorsitzende, aber auch als Kassiererin und Schriftführerin sowie Leiterin der Volkstanzgruppe. Elfriede Schumacher war als Gründungsmitglied von Anfang an in der Trachtengruppe engagiert. Anfänglich hatte sie „nur“ das Amt der Kassiererin und der Schriftführerin inne. Später war sie zusätzlich sogar auch noch Erste Vorsitzende. Drei Vereinsämter in einer Hand - das wäre heute unvorstellbar. Aber Elfriede Schumacher erledigte dies alles und noch viel mehr. Erst 2006 hat sie das Zepter in jüngere Hände gelegt.Ferner engagiert sie sich seit 1977 auch im Trachtengau Schwarzwald und ist daher mit ihrem ehrenamtlichen Engagement auch sehr stark in Südbaden verwurzelt. Elfriede Schumacher ist eine echte „Trachtenträgerin mit Herzblut“. Daher wird sie heute mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

2. Helmut Fluck (Mühlhausen-Ehingen)

Helmut Fluck erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner Verdienste bei der Erforschung der Geschichte seines Heimatdorfes Mühlhausen-Ehingen und des Randen.

Er hat zu zahlreichen ortsgeschichtlichen Themen Aufsätze verfasst und Publikationen herausgegeben. Beispielsweise zum Basalt-Abbau am Hohenstoffeln oder über den Maler Carolus Focke, aber auch zu den Kleindenkmalen im Hegau, an deren Erfassung und Erhaltung Helmut Fluck ebenfalls mitwirkt. Er ist bekannt für seine kenntnisreichen ortsgeschichtlichen Führungen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und hat den Geschichts- und Mühlenpfad mitgestaltet. Ferner fungiert er für alle, die sich für die Geschichte von Mühlhausen-Ehingen interessieren, vor Ort als Ansprechpartner und ist seit Jahren im Vorstand des Hegau Geschichtsvereines aktiv. Und dann ist Helmut Fluck auch noch Wanderführer und begeisternder Mundharmonikaspieler. Daher wird Helmut Fluck heute mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

3. Gabriele Kehret (Kehl)

Gabriele Kehret aus Kehl erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat vor allem aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen.

Seit 1986 ist sie auf diesem Gebiet aktiv - zunächst als Betreuerin in der Kindertanzgruppe Kehl. Sie war dort zuständig für die Ausgabe der Trachten, kümmerte sich um den korrekten Sitz und nahm kleinere Ausbesserungsarbeiten vor. Bei der Gründung der Erwachsenentanzgruppe war sie wiederum mit viel Engagement dabei, die Trachten zu besorgen. Viele Teile hat sie selbst genäht. Ihr Geschick war besonders gefragt, als es darum ging, für Frauen den „Kappenschlupf“ herzustellen. Alte „Schiffchen“ versah sie mit neuem Band, aber auch komplizierte Perlenstickarbeiten hat Gabriele Kehret erledigt. Nach Auflösung der Gruppe in Kehl hat sie sich der Hanauer Tanzgruppe Eckartsweier angeschlossen und ist dort im Vorstand tätig. Bei der Pflege von Trachten wird ihr Geschick im Umgang mit Nadel und Faden bis heute sehr geschätzt. Aber auch im Schwarzwaldverein Kehl-Hanauerland ist Gabriele Kehret aktiv. So leitet sie dort den Walkingtreff. Im Internet wird der Treff übrigens vom Schwarzwaldverein beworben mit: „Unsere Dauerläufer“.
Eine Dauerläuferin - das passt zum vielfältigen und langjährigen ehrenamtlichen Engagement von Gabriele Kehret. Daher wird Gabriele Kehret heute mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

4. Karl Britz (Kehl-Bodersweier)

Karl Britz erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund seiner Verdienste bei der Erforschung der Heimatgeschichte im Hanauerland.

Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich Karl Britz mit vielen Themen der Geschichte seines Heimatdorfes Kehl-Bodersweier und der näheren Umgebung und hat sich in dieser Zeit ein umfangreiches Wissen über viele heimatkundliche Themen angeeignet. Mit der Erschließung und Digitalisierung von Kirchen- und Gemeindeakten hat er zudem eine wichtige Grundlage für weitere Forschungen gelegt. Er ist dabei aber nicht nur ein kundiger Forscher und Archivar, sondern ebenso in der Lage, sein Wissen anschaulich und packend zu vermitteln. Ein besonderer Schwerpunkt ist seine Beschäftigung mit der Geschichte der jüdischen Gemeinde, die bis zum Holocaust in Bodersweier bestanden hat. Durch die Herstellung persönlicher Kontakte mit den Nachfahren der Bodersweierer Juden trägt er zur deutsch-jüdischen Verständigung bei und erhält das Wissen um die damaligen schrecklichen Geschehnisse auch für nachfolgenden Generationen. Ferner unterstützt Karl Britz den Künstler Gunter Demnig in Kehl bei der Verlegung von Stolpersteinen, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Daher wird Karl Britz heute mit der Ehrennadel ausgezeichnet.

5. Friedhilde Heinzmann (Gutach)

Friedhilde Heinzmann aus Gutach (Schwarzwaldbahn) erhält die Ehrennadel des Arbeitskreises Alemannische Heimat aufgrund ihrer langjährigen Verdienste im Trachtenwesen.

Friedhilde Heinzmann ist gelernte Schneiderin und beschäftigt sich seit 1994 als Trachtenträgerin und Mitglied der Trachtengruppe Gutach/Schwarzwaldbahn der dortigen Trachtenkapelle mit der Gutacher Frauentracht. Sie hat in dieser Zeit unzählige Neuanfertigungen und Abänderungen von Trachten vorgenommen. Ihr Spezialgebiet ist jedoch die Herstellung von „Schäppel“ - das sind große, aufwändige Brautkronen aus bunten Perlen, Spiegeln, Pailletten und Silberdraht und von „Mäschle“ - bunte Perlen die an den Zöpfen zum Schäppel getragen werden. Gerne hat sie ihre handwerklichen Fähigkeiten auch vor Publikum zum Beispiel im Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, bei Messen an Ständen des Bundes Heimat und Volksleben, im Rahmen von Fernsehsendungen oder bei Auftritten mit ihrer Trachtengruppe im In- und Ausland präsentiert. Sie ist froh, ihr Wissen inzwischen einer Nachfolgerin vermitteln zu können. Daher wird Friedhilde Heinzmann heute mit der Ehrennadel ausgezeichnet.